GigClean ist ein wissenschaftliches Forschungsprojekt, das vom AK Digifonds finanziert und von April 2022 bis November 2023 am Institut für Höhere Studien Wien durchgeführt wird.

Im Zentrum des qualitativen Forschungsprojekts stehen die Arbeitsrealitäten von Frauen, die über Gig-Economy-Plattformen als Reinigungskräfte in privaten Haushalten in Wien arbeiten. Diese systemrelevante Gruppe ist besonders vulnerabel, da sie vielfach Ungleichheitslagen im Bereich Geschlecht, Migrationsgeschichte, ethnische Zuschreibung und soziale Herkunft vereint, im ungeschützten Setting von privaten Wohnräumen agiert und auf Internetplattformen als Erwerbszugang angewiesen ist.

Das Forschungsteam beschäftigt sich mit der Frage, wie Haushaltsreinigungskräfte in Wien die Arbeit in der Gig Economy erleben. Dabei stehen Wahrnehmungen, Problemstellungen, Wünsche und Ideen zur Verbesserung der plattformbasierten Arbeitspraxis im Vordergrund, insbesondere im Hinblick auf die Verteilung von Verantwortlichkeiten und Risiken in den Arbeitsverhältnissen.

Die Ergebnisse wurden auch zum Anlass genommen, die Website gigclean.net zu erstellen, die Reinigungskräfte in 16 Sprachen (Albanisch, Arabisch, Bulgarisch, Deutsch, Englisch, Georgisch, Philippinisch, Polnisch, Rumänisch, Russisch, Serbisch, Slowakisch, Türkisch, Tschechisch, Ukrainisch, Ungarisch) hinsichtlich ihrer eigenen rechtlichen Lage informiert. Das betrifft etwa Fragen zu Löhnen, Versicherungen, Vorgehensweisen bei Belästigungen, aber auch wer für die Bereitstellung der Putzmittel verantwortlich ist oder was passiert, wenn bei der Arbeit unabsichtlich etwas kaputt geht.